Mein Name ist Nicolas Mertzokat, ich bin 23 Jahre alt und komme aus Düsseldorf. Ich habe vier Jahre an der Radford University in Virginia studiert, weil ich dort in der College-Mannschaft Fußball spielte und dafür ein Stipendium erhielt. Im Moment mache ich meinen Master an der Oral Roberts University in Oklahoma. Ich möchte mit euch meine Story teilen, um euch vielleicht auf eurer Reise weiter helfen zu können.
“Anfänge”
Bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr lebte ich in Düsseldorf Niederkassel. Dort ging ich zur Schule und fing bei meinem Heimat-Verein SC-West bereits in der Grundschule an Fußball zu spielen. Seit einem Hallenturnier in der F-Jugend stand ich im Tor. Beim SC-West spielte ich bis zur D-Jugend. In der C-Jugend wechselte ich zu TURU Düsseldorf, um dann ab der B-Jugend bei BV 04 zu spielen.
Meine Zeit im Jugendfußball war extrem wichtig für mich. Seit meiner Grundschulzeit, identifizierte ich mich mit Fußball. Jeden Tag ging es mit Freunden auf den Bolzplatz, dreimal die Woche zum Training und jeden Samstag oder Sonntag zu einem Spiel. Das einzig wichtige Videospiel war FIFA. Wenn ich jetzt zurückblicke, wird mir erst klar, wie sehr mich diese Zeit geprägt hat. Ich lernte in einem Team zu spielen, als Team zu verlieren und als Team zu gewinnen. Ich lernte mit Jungs aus unterschiedlichsten Kulturen zu kommunizieren und umzugehen. Ich lernte mit unterschiedlichen Trainern klarzukommen. Ich lernte wie man am schnellsten und billigsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt kommt und wie man sich zu verhalten hat, wenn man nachts durch die Stadt pendelt. Diese Dinge scheinen für Jungs, die im Verein Fußball spielen selbstverständlich zu sein. Sind sie aber nicht! All diese Erfahrungen konnte ich auf meiner Reise nutzen und haben mich in die Situation gebracht, in der ich mich jetzt befinde. Wenn ihr plant in die USA zu gehen, um dort zu studieren und Fußball zu spielen, möchte ich euch deshalb ans Herz legen, diese Erfahrungen zu nutzen! Sie werden auf dem Fußballplatz, im Lockerroom, im Classroom, und im Campus Leben extrem hilfreich sein.
“Der Prozess”
Anfang 2014 entschied ich, mich für ein Sport Stipendium in den USA zu bewerben. Ein Familien-Freund hatte diesen Schritt gemacht, und ich wusste, dass die USA eine Option sein könnte. Zu diesem Zeitpunkt war ich in meinem letzten A-Junioren Jahr und mit meinem Abitur fast fertig. Nach einem Schultag saß ich an meinem Laptop und schaute mir College Soccer Videos an.
Ich dachte mir: “Da habe ich Bock drauf! Wie komme ich dahin?”. Schnell landete ich auf einer Sport-Stipendium Seite, als ich „College Soccer“ googelte. Ich füllte eine Chanceneinschätzung aus und bekam schnell positives Feedback.
So begann der Prozess: Um den ganzen Ablauf besser nachvollziehen zu können, sind ein paar Informationen zu meiner Schulzeit und fußballerischen Situation hilfreich. Ich ging auf das Cecilien-Gymnasium in Düsseldorf und befand mich in meinem letzten Abitur Jahr. Der beste Schüler war ich nie. Ich war schnell abgelenkt und die meisten meiner Freunde wechselten die Schule oder mussten ein Jahr wiederholen. Ich war der Typ Schüler der nicht viel machte. Wenn es darauf ankam, hat es aber immer gepasst, und ich bekam meinen Kram zusammen.
Beim Fußball befand ich mich in meinem letzten A-Jugend Jahr. Wir spielten im Mittelfeld der Niederrheinliga und die meisten Jungs beschäftigten sich langsam mit Herren Mannschaften. Zu diesem Zeitpunkt führte ich Gespräche mit ein paar Landes- und Oberligisten.
Ich kann mich erinnern, dass in dieser Zeit viele Gespräche mit meinen Eltern und Freunden auf: “Und was ist dein Plan nach dem Abitur?” hinausliefen. Ob ich eine Ausbildung machen, studieren, oder reisen wollte, davon hatte ich keine Ahnung.
Mit dem Ausfüllen der Chanceneinschätzung änderte sich das.
