Teil 3- Mein Weg zu einem Sportstipendium in den USA

Mein Name ist Nicolas Mertzokat, ich bin 23 Jahre alt und komme aus Düsseldorf. Ich habe vier Jahre an der Radford University in Virginia studiert, weil ich dort in der College-Mannschaft Fußball spielte und dafür ein Stipendium erhielt. Im Moment mache ich meinen Master an der Oral Roberts University in Oklahoma. Ich möchte mit euch meine Story teilen, um euch vielleicht auf eurer Reise weiter helfen zu können.

“Erste Kontakte”

Mit meinem neuen Highlight Video, bestandenem Abitur, Test Scores und Spielberechtigung kamen auch die ersten Angebote.

College Sport ist (vereinfacht ausgedrückt) in zwei Ligaverbände eingeteilt und es gibt keinen Auf- und Abstieg. Die beiden grossen Verbände sind die NCAA und die NAIA. Die NAIA ist eine etwas kleinere Liga mit im Schnitt kleineren Universitäten. Die NCAA ist die große Hauptliga mit den großen Top Unis. Die NCAA ist zudem in Division 1, Division 2, und Division 3 eingeteilt.

Mein Ziel war es in die Division 1 zu kommen. Ich wollte natürlich an einer großen Uni in New York, Miami oder Los Angeles studieren und die großen Partys aus den YouTube Videos miterleben. Realität war jedoch, dass ich „nur“ Angebote von Division 2 Schools bekam. Meine ersten Emails und Skype Interviews mit Coaches waren sehr holprig, denn ich wusste nicht was ich fragen sollte und wie man das meiste aus den Gesprächen herausholt. Es brauchte einige Wochen, um die Seite der Coaches zu verstehen und den Prozess als Ganzes zu sehen. Ich hatte einige Angebote von Division 2 Schools auf dem Tisch, war aber nicht komplett überzeugt. Die Unis waren entweder zu klein, die Location passte nicht oder es war zu teuer und ich mochte die Coaches nicht. Ende Juni bekam ich ein Angebot von der Radford University aus Virginia. Mit dem Coach hat es sofort geklickt, die Uni spielte Division 1, sie war groß genug und hatte alles was ich mir vorgestellt hatte. Ich sagte sofort zu.

Danach musste ich mich schnellstmöglich um mein Visum kümmern. Also, wieder nach Frankfurt, um mein Visum zu beantragen. Nach ein paar Wochen war der Pass mit meinem Visum im Briefkasten. Als ich es in der Hand hielt, wusste ich, meine Liste ist komplett abgehakt, und ich werde ab August in den USA studieren.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich viel Glück mit meiner Uni hatte. Die Radford University war ein Glücksgriff, der mein Leben geprägt hat. Den ganzen Prozess, der normalerweise ein Jahr dauert, habe ich in nur sechs Monaten durchlaufen. Hätte ich mich länger und besser vorbereitet, dann hätte ich mich jedoch nicht auf mein Glück verlassen müssen. Ich kann jedem, der überlegt in die USA zu gehen, nur empfehlen, sich detailliert vorzubereiten und sich Zeit zu nehmen. Mit ausreichend Zeit und Vorbereitung kann man das volle Potential aus sich selber und der Agentur schöpfen, um am Ende die perfekte Uni für sich zu finden. Was mir geholfen hat, war, dass ich mir eine To Do Liste gemacht habe und viele Fragen stellte. Wenn ich etwas nicht verstand, hakte ich sofort nach. Ich habe wahrscheinlich ein paar Leute mit meinen Fragen genervt, schlussendlich brachte es mich aber dorthin, wo ich heute bin. Deswegen seid euch nicht zu schade Fragen zu stellen!

Im nächsten Teil erzähle ich euch mehr über den Beginn meiner Reise in die USA. Bis dahin, euer Nico!

Fragen an Nico?